Alvion - Krieg der Götter
(Band 3 und fulminantes Finale des Vylaania-Zyklus)
Während die meisten Völker Velias nach dem Sieg über Molaar und dem Untergang Tar Naarans ihre Länder wieder aufbauten, haben Absalom und Shysh in Vylaania als Nisistrus' Handlanger eine Schreckensherrschaft errichtet und erneut die Unterjochung ganz Velias vorbereitet. Sie bieten ohne jegliche Rücksicht auch Kämpfer von den finsteren Welten auf, die einmal entfesselt, niemand mehr kontrollieren kann.
Unterdessen sind die neuen Kinder Velias auf dem Weg nach Tar Naraan in der Hoffnung, Salina am Ort ihres Verschwindens wieder zurückzuholen. Noch immer ist nicht sicher, ob Alvion Salina jemals wieder in seine Arme schließen wird. Gleichzeitig versuchen mit Vylaan verbundene Kräfte in Solien einen Bürgerkrieg anzuzetteln und auch in Meridia stehen die Zeichen auf Krieg. Alles steuert auf die Auseinandersetzung der "Streiter" zu, die letztendlich den Krieg der Götter austragen werden.
Auf die Völker Velias wartet entweder ein Leben in Freiheit oder die grausame Welt des Absalom und Shysh...
In diesem fulminanten letzten Teil des Vylaania-Zyklus schafft es Daniel Thiering die Spannung über all seine Handlungsstränge hinweg nicht nur zu halten, sondern bis zum wirklich überraschenden Ende noch zu steigern.
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Leseprobe
„Wohin?“, brüllte Tian, sobald er zwischen den Felsen hindurch war, doch Barcar, mit einer Fackel in der Hand, gab ihm keine Antwort.
„Einige folgen uns, ich konnte sie hören!“, verkündete Berek alarmiert, als er als Letzter aus der Schlucht stob.
„Dort drüben ist ein steiler Felshang!“ Barcar wies mit seiner Pfote nach Westen. „Aber wir brauchen Tageslicht und volle Konzentration, wenn wir dort hinaufwollen. An allen anderen Seiten befindet sich senkrechter Fels!“
„Stellt euch alle vor den Durchgang, wir müssen sie aufhalten, so lange sie nicht genügend Platz haben!“, brüllte Tian, ließ Mytia sanft zu Boden gleiten und zog von Neuem sein Schwert.
„Sollte dieser verdammte Fels nicht einstürzen?“, fluchte Marcon ebenso laut, während er sich neben Tian stellte.
„Werft eine Fackel ein Stück weit ins Dunkel, damit wir zumindest den ersten Angriff im letzten Moment sehen! Und steckt die anderen hier in den Boden, damit wir wenigstens etwas Licht haben!“, rief Alvion laut.
Lyria folgte seiner Aufforderung und warf eine Fackel in das Dunkel zwischen den beiden großen Felsen, die anderen beiden steckten Orgosh und Abax wie befohlen in die Erde. Es war nicht viel Licht, das sie dadurch gewannen, aber immerhin vertrieb es die totale Finsternis um sie herum.
„Zurück!“, rief Barcar, dessen Augen nachts wesentlich mehr sehen konnten als die der übrigen, auf einmal laut und fassungslos. „Sie klettern an der senkrechten Wand entlang, als wäre es ebener Boden!“
Langsam und mit einem rasch anwachsenden Gefühl von großem Unbehagen wich Alvion ein Stück zurück und blickte auf die etwa zehn Schritt breite, niedrige Schlucht, wo sich im Dunkel hinter dem kleinen erhellten Abschnitt tödliche Gefahr näherte, die er deutlich spüren konnte.
„Barcar, Berek, behaltet die Wände im Auge und warnt uns, wenn sie von oben angreifen!“, wies Geras die beiden Skonen mit ernster Miene an.
In diesem Moment öffnete sich eine Lücke in der Wolkendecke und gab den Blick auf den in milchig weißem Licht schimmernden Mond frei. Sofort wurde es ein wenig heller und die Konturen der vor ihnen liegenden Felsen wurden deutlicher, gleichzeitig aber täuschten auch die plötzlich auftauchenden Schatten von Felszacken ihre Sicht und gaukelten ihnen überall Bewegungen vor. Angespannt und mit den Waffen in Händen warteten sie auf den Angriff der Felskobolde. Dieser kündigte sich zunächst nur durch leises, vielstimmiges Keckern und das Wuseln unzähliger Hände und Füße über nackten Fels an, bis plötzlich ein Schemen mit lautem Kreischen aus dem Dunkel auf sie zusprang. Der Kobold wäre genau auf Abax geprallt, der direkt neben Alvion stand, doch er wurde vorher mitten in der Luft von Alvions Schwert halbiert. Noch ehe sie Zeit fanden, die beiden grotesk verrenkten Körperhälften des Wesens zu betrachten erfolgte der nächste Angriff und dieses Mal nicht durch einen Einzelnen. Die kleinen, grauen Angreifer waren flink und kreischten unaufhörlich, aber der Angriff erfolgte immer noch zögerlich, als würde selbst das schwache Licht, das außerhalb der Schlucht herrschte, sie abschrecken. Sie konnten auch den zweiten Angriff zurückschlagen und sich noch einmal eine Pause erzwingen und noch einmal legte sich Stille über die kleine Ebene.
„Biester!“, knurrte Marcon drohend und fuhr über die Schneide seiner Streitaxt. „Kein Blut!“, stellte er dann beiläufig fest.
Alvion trat schwer atmend vor die Überreste eines enthaupteten Kobolds und versetzte dessen in einem ewigen, boshaften Grinsen erstarrten Kopf einen Tritt, sodass er im Dunkel zwischen den Felsen verschwand. Wütendes Kreischen und Keckern war die Antwort.
„Musste das sein?“, fragte Tian erbost.
„Sie greifen ohnehin an, also macht es keinen Unterschied“, erwiderte Alvion lapidar und zuckte mit den Schultern.
Der nächste Angriff sprengte sie auseinander, so viele der Wesen stürzten aus und von den Wänden der Schlucht mit lautem Kreischen auf ihre Beute und schnell erklangen zwischen den hellen Schreien der Kobolde auch tiefere Schmerzensschreie. Der erste Kobold war direkt in Alvions vorgestrecktes Schwert gesprungen und durchbohrt worden. Das Wesen kreischte noch einmal, als die Klinge bis zum Heft in seinen Körper drang, ehe Alvion eine weit ausholende Bewegung damit machte und es mangels Widerstand wieder daraus hervortrat und der reglose kleine Körper davon geschleudert wurde. Dieser Augenblick hatte jedoch dem nächsten Angreifer gereicht um Alvion anzuspringen und seine Klauen in dessen Seite zu schlagen. Brennender Schmerz durchfuhr den Lyraner und seine gesamte linke Seite brannte wie Feuer, während er mit einem wütenden Schrei das Wesen von sich schleuderte und tötete.
„Langsam reicht es mir!“, brüllte er wie ein wütender Stier. „Elende Biester!“
Er fuhr mit deutlich drastischeren Verwünschungen fort und hätte beinahe laut gelacht, als von irgendwoher die tadelnde Stimme seiner Schwester zu hören war.
Seine Wut steigerte sich von Sekunde zu Sekunde, nicht nur wegen der Schmerzen, sondern auch wegen der Unwissenheit und Verzweiflung, was mit seinen Gefährten war, denn ihm fehlte wegen der fortwährenden Angriffe die Zeit, sich genauer umzublicken. Er vernahm immer wieder die Schreie oder das Gebrüll einer bekannten Stimme, doch es war nicht herauszuhören, ob sie wütend oder voller Schmerz ausgestoßen wurden. Diese Kreaturen bedrohten die Möglichkeit, Salina zurückzuholen und dieser Gedanke versetzte ihn in so blanke Raserei, dass er wie wild um sich hieb und drei heranstürmenden Kobolden ein unmenschliches Kampfgebrüll entgegenschleuderte. Die Kreaturen, deren Gesichter gerade noch von Boshaftigkeit verzerrt waren, hielten inne und für einen Moment legte sich ein erstaunter Zug auf ihre spitzen Gesichter. Sie blickten Alvion kurz völlig verblüfft an, wechselten dann Blicke untereinander, dann verzerrten sich ihre Gesichter und sie lachten ihn aus. Alvion kehrte für einen Augenblick aus seiner Raserei zurück und war fassungslos, dann versetzte ihn ihr schrilles, boshaftes Gekicher in noch größere Wut, was das Gelächter nur noch mehr entfachte. Sie hielten jedoch plötzlich inne, als einer von ihnen von Marcons Axt der Länge nach durchtrennt wurde, wie ein Stück Butter von einem angewärmten Messer. Ihre Gesichter waren kurz wie erstarrt, dann nahmen sie wieder einen wütenden, boshaften Ausdruck an und ihr Gekreische war wild und voller Zorn. Es erstarb, als Alvion sein Schwert wie eine Sense schwang und beide tötete. Dann aber wurden es zu viele. Die Felskobolde quollen aus der schmalen Schlucht wie Ameisen, in deren Bau man mit einem Stock herumstocherte und fielen zu dutzenden über sie her.
Alvion spürte auf einmal eines der Wesen an seinem Rücken und im nächsten Moment den heftigen Schmerz, als scharfen Krallen durch den Stoff seiner Kleidung in seine Haut drangen. Von animalischer Wut erfasst, langte er nach hinten, packte den Kobold im Nacken und schleuderte ihn von sich, dann wurde er von den Füßen gerissen. Im Fallen blickte er zur Seite und erblickte hunderte der kleinen Kreaturen, die seine Gefährten umringten und immer stärker bedrängten, dann schlug er auf dem Boden auf. Er richtete seinen Blick gerade aus und sah einen Kobold bereits im Sprung, der mit den Klauen voran auf sein Gesicht zuraste. Im Bruchteil einer Sekunde erkannte er, dass er keine Chance mehr hatte, weil mehrere dieser Wesen seine Arme zu Boden drückten und ergab sich in sein Schicksal. Er fühlte großes Bedauern, gleichzeitig aber auch eine tiefe Ruhe, nach der er sein Leben lang vergeblich gesucht hatte. Salinas Gesicht erschien vor seinen Augen, lächelnd, aber auch auf seltsame Art und Weise traurig, dann riss ihn ein Beben...
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